Gruppen von CHRISTOPH-Familien lassen sich schon früh in Sachsen und in der Mitte Schlesiens, im Oberpfälzer Raum (Franken) und auf der tschechischen Seite des Erzgebirges sowie in Bayern nachweisen. Diese CHRISTOPH-Familien lebten im Mittelalter auf dem Land. Wir wissen heute, dass dort die Familien-Namen ("Zu"-Namen) erst gegen Ende des 14. Jahrhunderts fest geworden sind, ja teilweise noch später. Deshalb muss ich davon ausgehen, dass die räumlich getrennten, am Ende des 14. Jahrhunderts entstandenen CHRISTOPH-Familien sich nicht auf einen einzigen Stammvater CHRISTOPH zurückführen lassen. Vielleicht wird aber weitere Forschung nachweisen - etwa per Gen-Analyse -, dass die CHRISTOPH-Familien in Sachsen, im mittleren Schlesien sowie in Franken je einen einzigen Stammvater hatten.

In Sachsen

In Sachsen findet man frühe CHRISTOPH-Vorkommen im Raum östlich Chemnitz und bald in der Oberlausitz z.B. im Raum Zittau bis nach Nordböhmen.
Hinweis: Die Oberlausitz kam erst 1815 an Preußen und wurde so wieder zu einem Teil Schlesiens wie vor 1031. Im 30jährigen Krieg fiel die Oberlausitz an das evg. Sachsen. Die schlesische Grenze folgte nun dem Queis und von Friedeberg ab nach Süden dem Schwarzbach.

In Schlesien

Diese CHRISTOPHs beschränkten sich lange auf Mittelschlesien links der Oder.

Die Abbildung zeigt von links die ehemaligen schlesischen Fürstentümer Münsterberg, Neisse-Grottkau, nördlich davon Brieg und rechts Oppeln. Der Siedlungsraum der Großfamilie CHRISTOPH in Mittelschlesien bis 1648 ist rot markiert.
Man beachte, dass ein Teil des alten CHRISTOPH-Siedlungsgebietes (früher Österreich-Schlesien) heute in Tschechien liegt.

Der ursprüngliche Stammsitz der CHRISTOPHs in Schlesien hat nach heutigem Wissen im Fürstentum Neisse-Grottkau westlich der Glatzer Neisse gelegen mit Schwerpunkt im Raum um Geltendorf im Kreise Grottkau. Von da aus verbreitete sich die Familie noch bis zum 16. Jahrhundert:
- nach Norden ins südliche Fürstentum Brieg (evg. CHRISTOPHs),
- nach Osten in die Herrschaft Friedland (Schwerpunkt Wiersbel Kreis Falkenberg) und
- nach Westen ins Fürstentum Münsterberg (Kamenzer Klosterland, Schwerpunkt Maifritzdorf).

Im Herzen Schlesiens handelt es sich offenbar um eine Großfamilie CHRISTOPH mit nur einer Wurzel.
Die Erbuntertänigkeit der Landbevölkerung gab es vor 1550 praktisch nicht, später war sie durch häufige Kriegswirren nicht wirklich streng. So hinderte die Erbuntertänigkeit nicht die räumliche Ausbreitung der Familie CHRISTOPH über die Grenzen der alten Fürstentümer hinaus.

Schon bald nach dem 30jährigen Krieg kamen diese CHRISTOPHs auch bis Breslau. Z. B. wurde Anna Maria Christoph am 31.12.1686 als Tochter von Hans Christoph in Breslau getauft.

Im Oberpfälzer Raum

Hier kenne ich CHRISTOPHs im Raum 30 Km um Furth im Walde, etwa in Taus [tschechisch Domazlice]. Taus liegt im Oberpfälzer Wald und zwar 20 km nordnordost von Furth im Wald / Bayern. Dort treten viele Christophs auf. Auch im kleinen Neukirchen-Balbini [28 km westlich Furth im Wald]. Und schließlich in Strollfeld / Oberpfalz / Regensburg.

In Franken und Bayern

Vor dem 30jährigen Krieg findet man bereits CHRISTOPH-Familien in den Großräumen Nürnberg/Erlangen (Franken) und Augsburg/Ingolstadt (Bayern).


Letzte Bearbeitung am 1. November 2010.   ©   Dr. Claus Christoph, Hemmingen